Hannes Kater und die Oberschule Ofenerdiek
Wer wann wie welche Zeichen gebraucht – und inwieweit man am Zustandekommen der Zeichenbedeutung mitbeteiligt ist, ist eine gesellschaftlich ganz entscheidende Frage.
In diesem Zeichen-Workshop entstehen mehrere Meter lange und hohe Zeichnungen – die man auch ‘Notationen’ nennen mag – mit Hilfe von selbst entwickelten Zeichen, bekannten Symbolen und verschiedenen Verknüpfungsregeln. Dazu werden alle wichtigen Aspekte und Hinweise – Realitätsfragmente, Symbole und Linien – mit Ölkreide, Buntstiften oder Markern einzeln auf Karton gezeichnet und ausgeschnitten. Anschließend werden diese ‘Module’ an der Wand oder auf dem Boden experimentierend zusammengesetzt.
Euer Künstler tritt mit euch zusammen den Beweis an, dass man erstaunlich viele wieder abrufbare “Informationen” in so eine Zeichnung ‘einzeichnen’ kann!
Zum Ende des Workshops und zur Eröffnung der Ausstellung werden die Zeichnungen ‘aufgeführt’.
“Wenn ich ein Zeichen gebrauche”, sagte Goggelmoggel in recht hochmütigem Ton, “dann heißt es genau, was ich für richtig halte – nicht mehr und nicht weniger.”
“Es fragt sich nur”, sagte Alice, “ob man Zeichen einfach etwas anderes heißen lassen kann.”
“Es fragt sich nur”, sagte Goggelmoggel, “wer der Stärkere ist, weiter nichts.”
(Nach: Lewis Carroll: Alice hinter den Spiegeln. Übersetzt von Christian Enzensberger, Insel Taschenbuch 97, 1. Auflage 1974, S.87-88. “Wort” wurde im Zitat durch “Zeichen” ersetzt.)
Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins der Oberschule Ofenerdiek.
